Hallo Gerald Hörhan, was ist ein Investmentpunk und wie sind Sie einer geworden?
Ein Investmentpunk ist ein Rebell, der im Gegensatz zu Anarcho Punks nicht durch Nichtstun rebelliert, sondern durch Kreativität, unternehmerisches Geschick und Eingehen von Risiko die Welt verändert und etablierte bürokratische Strukturen zerbricht. Ein Rebell war ich schon immer, angepasst war ich auch nie, erfolgreich wollte ich ebenso werden, da war der Weg zu einem guten Teil schon vorgezeichnet.
Wann haben Sie beschlossen, kein „normales Leben“ als Angestellter zu leben und was war ausschlaggebend dafür?
Diese Entscheidung habe ich schon mit 13 Jahren getroffen. Ich habe das Durchschnittsleben am eigenen Leib erlebt: in der Früh zeitig aufstehen, im Winter Schnee schaufeln , dann mit einem Auto mit Nähmaschinenmotor im Stau zur Arbeit fahren, auf der Arbeit dem Chef in den Arsch kriechen, Zetteln von A nach B schieben und bürokratische Prozesse abarbeiten, am Abend denselben weg retour, einkaufen, putzen kochen und dann erschöpft vor dem Fernseher im Eigenheim auf Pump in der Pampa zusammenfallen. So ein Leben wollte ich nicht führen, ich wusste dass ich nicht bereit bin dafür jeden Tag um 6.00 aufzustehen. Daher habe ich mich entschieden Gas zu geben und an die Spitze zu kommen.
Was war Ihre bisher größte Herausforderung? Worauf sind Sie heute stolz?
Herausforderungen hatte ich in meinem Leben schon viele: Ich musste Firmen restrukturieren ohne eine Ahnung davon zu haben, ich habe mehrere Unternehmen aufgebaut, ohne am Anfang zu wissen was mich erwartet, ich wurde ins Fernsehen eingeladen ohne zu wissen was mich erwartet. Unternehmertum bedeutet ständig neue Herausforderungen. Die größten Meilensteine für mich war einerseits mein Harvard Studium, der Aufbau meines Immobilienportfolios, der Aufbau meiner Investment Banking Firma, das erste Buch inklusive der ersten Fernseh und Medienauftritte und der Aufbau der Investmentpunk Academy.
Was bedeutet finanzielle Freiheit für Sie?
Finanzielle Freiheit bedeutet, dass man seine Lebenshaltungskosten aus den Einnahmen aus seinen Vermögenswerten decken kann. Dann muss man niemanden mehr in den Arsch kriechen.
Wann ist der aus Ihrer Sicht perfekte Zeitpunkt um ein Unternehmen zu gründen?
Den perfekten Zeitpunkt gibt es nicht. Man benötigt aber ein paar Voraussetzungen: Etwas Kapital, etwas Erfahrung, ein gutes Team, und eine unternehmerische Vision für die man brennt. Viel Geld verdienen zu wollen ist alleine zu wenig, die Welt verbessern zu wollen ist alleine auch zu wenig.
In welcher Branche sehen Sie das größte Potential für die Zukunft?
Health Care, Ausbildung (schulisch, universitär und Weiterbildung), Mobilität, Industrie 4.0
Was ist für Sie die beste Kapitalanlage (Immobilien, Aktien etc.)?
Die beste Kapitalanlage ist die wo man sich am besten auskennt, mehr Know How als andere hat und wo die Einkaufspreise günstig sind; es gibt viele Anlagemöglichkeiten, von Uhren bis Kunst, von Grundstücken bis ETFs. Derzeit gibt es in vielen Bereichen aufgrund der Gelddruckorgien der Zentralbanken Asset Blasen, d.h. die Kaufpreise für z.B. Anleihen, Immobilien, Kunst sind überteuert.
Halten Sie studieren für nötig/empfehlenswert?
Viele erfolgreiche Unternehmer haben nicht studiert; andererseits sind viele Top Manager und erfolgreiche Unternehmensgründer Absolventen von Eliteunis. Wer eine Konzernkarriere machen will, muss studieren, sonst hat man in einem Konzern keine Karrierechancen. Und wenn man so gut ist um auf eine Eliteuni aufgenommen zu werden, sollte man die Chance auf jeden Fall nützen, sie verändert das Leben und ist eine Eintrittskarte und ein Netzwerk für das restliche Leben. Ein Studium an einer stinknormalen Uni ist für angehende Unternehmer nur bedingt empfehlenswert, wenn man das macht sollte man auf jeden Fall neben dem Studium arbeiten.
Wie wichtig ist ein gutes Netzwerk als Unternehmer?
Ein gutes Netzwerk ist für jede Karriere wichtig egal ob als Unternehmer oder Angestellter. Ein gutes Netzwerk kann man sich sowohl durch gemeinsame Geschäfte, durch klassisches Netzwerken und durch eine gute Online Präsenz und Marke aufbauen. Empfehlen würde ich alle 3 Schienen.
Herr Hörhan, sie sind erfolgreicher Autor, Unternehmer und Investor. Was haben Sie in Zukunft noch vor?
Ich habe noch einiges in meinem Leben vor, ich werde erst in wenigen Wochen 40 Jahre, da kann ich noch viele Jahrzehnte arbeiten. Meine wichtigste Mission besteht darin, das Ausbildungssystem, was extrem bürokratisch ist (eine Bank ist im Vergleich zu Schulen und Universitäten ein Schnellboot) und im vorigen Jahrhundert steckengeblieben ist zu verändern und aus der Investment Punk Academy eine Online Universität zu machen. Im Gegensatz zu „klassischen Universitäten“, wo der Fokus auf auswendig Lernen, Nachbeten, Gendering und richtiges Zitieren gelegt wird, soll lernen Spass machen, und die Leute auf die moderne Arbeitswelt vorbereiten. Nach dem Motto: „We teach you how to build businesses, make money and have fun with it“. Außerdem möchte ich natürlich meine Investmentbanking und Immobiliengeschäfte weiter ausbauen.
Wir bedanken uns bei Gerald Hörhan für das Interview.
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